rfrm#3:Enlightenment of Intimacy

Enlightenment of Intimacy
Unterwäsche, Textilhärter, Tee, Leuchtmittel, Lampenfassungen, Kabel, Draht, Lüsterklemmen (Berlin 2018)

Aus dem, was auf dem Bild unvermittelt nebeneinander liegt, konstruiert Christina Kämper ihre Objekte für „Enlightenment of Intimacy“. Sie stellt sich mit ihren Objekten in eine lange Tradition und schreibt sie zugleich verändernd fort: Es geht um die Lust, das Untere nach oben zu kehren, das Innere nach außen, das Verborgene zu zeigen. Sie weckt mit den Objekten die Sinne und bringt tiefere emotionale Schichten sacht zum Schwingen.

Für Ihre Objekte nutzt sie nicht feinste Stoffe wie Musselin oder Seide, sondern evoziert mit dem klassischen Stoff von Männerunterhemden das Bild von herber schweißtreibender Erotik – und lässt diese Assoziation auch gleich wieder zusammenschnurzeln, angesichts der verkrumpelten Unterhosen, und vielmehr einen Geruch des Benutzten in der Nase aufsteigen. Und sie füllt die Objekte, wenn sie sonst als Gewandmeisterin der Neuköllner Oper vor allem Kostüme für die Körper der Sänger*innen maßschneidert, mit einem Licht, das fast greifbar wird und die Objekte nicht als Astralkörper erscheinen lässt, sondern einen dunklen Grusel hervorruft, leichte Verwunderung und ein Gran alltäglichen Humors.

Christina Kämper ist in Kiel geboren und aufgewachsen. Sie machte eine Ausbildung zur Damenschneiderin und Damengewandmeisterin. Sie zog 2004 nach Berlin und ist seitdem bei der Neuköllner Oper als Gewandmeisterin tätig. Zudem hat sie seit dem Jahr 2000 bei freien Projekten als Kostümbildnerin mitgewirkt, u. a. für das Theater Phönix in Linz, die Neuköllner Oper, die Hauptstadtoper Berlin und die Kirchenmusikhochschule Herford. Im Jahr 2015 war sie eingeladen, an der Gruppenausstellung „If yesterday were today“ teilzunehmen, die in Berlin im Projektraum „BERLIN BLUE art space“ und in Barga in der Toscana, sowie in London gezeigt wurde.

Eröffnung 20. Oktober 2018, 20 Uhr

Die Installation wird bis Ende November 2018 zu sehen sein.